Die einen sagen, es bedeutet, sich so anzunehmen, wie man ist und sich lieben zu lernen. Die anderen sagen, dass man seine Fehler und Macken akzeptieren sollte. Wieder andere suchen nach dem Sinn des Lebens und die letzten sagen, dass Selbstliebe „Zeit für sich nehmen“ bedeutet.
Die Antwort auf die Frage kann man nicht verallgemeinern. Selbstliebe hat für jeden eine andere Definition. Aber wir wissen alle, dass die Suche nach der Selbstliebe viel Zeit für sich beansprucht.
Wie soll das denn gehen, wenn wir uns heute viel nach unserem Umfeld richten? Ständig sind wir unterwegs, gehen arbeiten und verbringen viel zu viel Zeit damit, sich Gedanken darüber zu machen, was andere über uns denken.
Aber was, wenn die Normalität plötzlich wegfällt und dein Alltag durch andere Abläufe definiert wird? Kommt dir diese Vorstellung absurd vor oder ist sie sogar unvorstellbar für dich?
Ja, so ging es den Menschen im Jahr 2019 auch. Die Veränderung in unserem Alltag hieß übrigens „Corona“. Corona ist ein neues Virus. Dabei fühlt es sich für die einen an wie eine ganz normale Erkältung, für die anderen kann es jedoch tödlich werden. Da man aber nicht weiß, für wen das Virus tödlich werden könnte und für wen nicht, wurde die Menschheit in ihrem alltäglichen Leben zum eigenen Schutz eingeschränkt. So konntest du z.B. nicht shoppen gehen, dich nicht mit Freunden treffen und in den Urlaub fahren ging erstrecht nicht. Viele Menschen mussten zuhause bleiben und das Wort „Homeschooling“ bekam eine ganz neue Definition.
Auch kleine Läden wie z.B. Friseure oder auch Kosmetiker mussten schließen. Ach ja und die Schulen wurden geschlossen sowie die Restaurants. Anfangs war es ja noch ganz „cool“ als es hieß, dass die Schulen erstmal für vier Wochen schließen werden. Aber nach zwei Jahren „Homeschooling“ fängt auch der schlimmste Schüler an, die Schule zu vermissen.
Doch obwohl Corona viele Veränderungen und Enttäuschungen mit sich brachte, gab es auch ein paar positive Aspekte. Und da landen wir wieder bei dem Thema Selbstliebe. Du hast plötzlich Zeit dir für Dinge Zeit zu nehmen, die du vorher aufgrund von deinem stressigen Arbeitsalltag nicht nehmen konntest. Du hast plötzlich Zeit die Gedanken über deine Zukunft zu machen. Du beginnst dich mit Fragen zu befassen, wie z.B.: „Was will ich nach der Schule machen? Was will ich werden? Mache ich gerade das Richtige?“
Viele Menschen haben sich in der Zeit Gedanken über sich selbst gemacht. Einige Erwachsene hatten wieder Zeit für ein gutes Buch oder für ein gutes Bad. Andere wurden kreativ und fingen an, ihre Wohnungen neu zu dekorieren oder zu puzzeln. Viele wurden sportlich aktiv oder fingen an, Bewerbungen zu schreiben. Was es auch war, man begann sich wieder mehr um sich selbst als um die Gedanken anderer zu kümmern. Aber nicht nur das ist ein positiver Aspekt, den Corona mit sich brachte. Auch die familiäre Zeit bekam eine neue Definition. Wir saßen morgens und abends oft zusammen und fingen sogar an, wieder Filme zusammen zu schauen oder Gemeinschaftsspiele zu spielen. Auch die Telefonate mit meinen Großeltern waren intensiver, da ich sie lange nicht sehen durfte. Man begann dankbar zu werden für die Familie und ihre Gesundheit und freute sich über soziale Kontakte.
Aber vor allem wuchs durch Corona der Zusammenhalt und die Fürsorge. So erkannte man die wahren Freundschaften, die sich trotz wenig sozialen Kontakt, stärker verknüpften. Außerdem kümmerte man sich um einander. So half die jüngere Generation der älteren Generation beim Einkaufen. Viele Menschen unterstützten Kleinunternehmen, indem sie bei ihnen einkaufen gingen oder eine kleine Spende einreichten. Man nickte sich auf der Straße freundlich zu oder grüßte liebevoll.
Corona sollte die Menschheit körperlich voneinander trennen und trotzdem brachte es die Menschheit näher zusammen. Und das ist der größte positive Aspekt, den Corona mit sich brachte. Denn Corona hat uns gezeigt, dass so viele Dinge im Leben, die uns als wichtig erscheinen, letztendlich zweitrangig sind. Es hat uns gelehrt, was im Leben wirklich wichtig ist: Familie, Freunde, Selbstliebe, Gemeinschaft und vor allem Zusammenhalt.